Im dichten Teerlingwald taucht im frühen Mittelalter eine Mottenburg mit breiten Gräben auf. Nach Jahren des Verfalls gerät sie in Vergessenheit. Der umliegende Wald wird in Ackerland umgewandelt. Die Motte selbst ist jedoch nicht ausgegraben. Im Jahr 1914 ist also noch ein kleiner Wald zu sehen. Wir stehen jetzt vor dem so genannten „Berliner Wald„. Die mittelalterliche Motte mit Graben liegt noch immer in diesem privaten Wald. Es ist eines der wenigen Elemente aus der Vorkriegszeit, die die Zerstörungen von 1917 überlebt haben.
Während des Krieges
Während des Krieges fand hier eine der tragischsten Episoden der Schlacht von Passchendaele statt. Am 4. Oktober 1917 gelingt es der neuseeländischen Division, ’s Graventafel zu erobern. Am 12. Oktober bereitet sich die Division auf die Einnahme von Belle Vue und dann des nördlichen Teils von Passchendaele vor. Diese befindet sich auf einer Höhe, auf der sich die Positionen Flandern I und Flandern II treffen.
Sie greifen u.a. vom Berliner Wald aus an. Vor ihnen liegt das Ravebeek-Tal: ein sumpfiger, mit Stacheldraht durchzogener Sumpf. Bei starkem Regen und Wind versuchen die Neuseeländer, durchzubrechen, obwohl sie von oben mit Maschinengewehren beschossen werden. Es wird ein düsterer Tag in der Geschichte Neuseelands sein. Soldaten bleiben im Schlamm stecken. In weniger als vier Stunden werden 2.700 Verluste gezählt, darunter 845 Tote. Die Front bewegt sich hier weniger als 400 Meter vorwärts.
Die Offensive
Nach dieser Tragödie wird die Division durch kanadische Divisionen abgelöst. Unter großen Schwierigkeiten und schweren Verlusten gelingt es ihnen zwischen dem 26. und 30. Oktober, das Ravebeek-Tal zu durchqueren. Passchendaele wird von ihnen am 6. November eingenommen. Vier Tage später, nach einem letzten Versuch, Fortschritte zu erzielen, wird die Offensive aufgegeben.