Schwere Verluste
Der 4. Oktober ist ein besonders blutiger Tag für die Deutschen. Sie planen einen großen Gegenangriff und stellen alle ihre Truppen an der Front auf. Auf diese Weise wollen sie die Position von Flandern I erhalten. Der Zufall will es, dass diese Aktion kurz nach dem australischen Angriff geplant wird, so dass die wartenden deutschen Truppen die volle Wucht abbekommen. Durch den Beschuss, der dem Angriff der Alliierten vorausgeht, werden sie völlig überrascht und erleiden hohe Verluste. Neben Verwundeten gibt es zahlreiche Kriegsgefangene und Tote, die auf dem gesamten Schlachtfeld liegen. Einer von ihnen ist Otto Bieber. Er ist zusammen mit drei anderen unbekannten Deutschen auf dem Tyne Cot Cemetery begraben.
Auch in Australien sind die Verluste hoch. Die 10. Brigade verliert 25 Offiziere und 889 Mann. Das ist etwa ein Viertel ihrer Gesamtzahl. Die Verluste der vier ANZAC-Divisionen belaufen sich auf insgesamt 8.075 Mann. Dennoch gilt der 4. Oktober als ein erfolgreicher Tag. Danach gerät die Offensive erneut ins Stocken, was Zehntausende von Opfern zur Folge hat.
Friedhöfe
Die schlechten Bedingungen auf den Schlachtfeldern machen die Einrichtung ständiger Kriegsfriedhöfe unmöglich. Hier und da werden in rasantem Tempo Tote begraben. Durch ungenaue Standortbestimmung und feindlichen Beschuss sind viele Gräber verloren gegangen. Diejenigen, die bekannt sind, werden anschließend in Gruppen zusammengefasst. Erst nach dem Krieg werden dauerhafte, gruppierte Friedhöfe wie Tyne Cot eingerichtet. So kommt es, dass manche Leichen bis zu zweimal umgebettet werden.