Eisenbahnverbindung
In einer Zeit des industriellen Fortschritts wurde Mitte des 19. Jahrhunderts eine Eisenbahnverbindung zwischen Ypern und Roeselare eingerichtet. Ab 1864 arbeiteten Hunderte von Männern vier Jahre lang für einen Hungerlohn auf dieser „Linie 64„. Um die Bahnlinie zu realisieren, werden erhebliche Einschnitte und Erhöhungen in der hügeligen Landschaft vorgenommen. Entlang der Strecke sind mehrere Stopps geplant, unter anderem hier in Zonnebeke und zwischen Passendale und Moorslede. An beiden Orten wird es ein stattliches Bahnhofsgebäude geben.
Im Ersten Weltkrieg war die Eisenbahn für die deutschen Truppen besonders wichtig. Er transportierte Material von Roeselare in Richtung der Stellungen in Ypern. Während der Dritten Schlacht von Ypern bewegte sich die Frontlinie unter Schwierigkeiten entlang der Eisenbahnlinie in Richtung Passchendaele. Für die Australier ist es ihre „Straße nach Passchendaele“. Es ist die einzige befahrbare Straße in einer völlig zerstörten Schlammlandschaft. Sie ist während der Schlacht von Broodseinde am 4. Oktober 1917 lebenswichtig. An diesem Tag nehmen die Australier das gesamte Gebiet zwischen dem Bahnhof und Tyne Cot ein.
Abschaffung des Personenverkehrs
Nach dem Krieg erwies sich die Eisenbahn als die beste Möglichkeit, die zerstörten Gebiete reibungslos zu erreichen. Einwohner, Arbeiter und Tonnen von Material werden in Scharen transportiert. Schließlich wird der Personenverkehr 1932 eingestellt, und ab 1970 fahren keine Züge mehr. Die Spuren werden 1977 unterbrochen.
Auch wenn es keinen Bahnverkehr mehr gibt, sind noch markante Relikte der Linie 64 in der Landschaft vorhanden. Die groß angelegten Arbeiten, mit denen die Täler und Hänge erobert wurden, sind noch heute sichtbar. Das Gleiche gilt für den umgebauten Bahnhof, der gegenüber liegt. Heute beginnt hier die „Stroroute„, ein kürzlich renovierter provinzialer Radweg, der bis nach Roeselare führt.
Praktisch
- Geöffnet: täglich
- Kann geführt werden
- Entfernung: 3 km
- Dauer des Besuchs: 90 Minuten